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Der lange Weg zum Konsens

Wie alles begann:

Unsere Pressemeldungen:

Ausweichquartier Gasteig: Ein Lehrstück in Bürgerferne
Pressemeldung Juli 2017

Ausweichquartier Gasteig: Ein Lehrstück in Bürgerferne Am 22.6.2017 berichteten die Münchner Tageszeitungen von AZ bis SZ und tz, dass das Gelände der Stadtwerke München gegenüber dem Heizkraftwerk Süd an der Ecke Brüdermühl- und Schäftlarnstraße das Ausweichquartier des Gasteigs während der ab 2021 geplanten Sanierung werden könnte. Die Gebäude böten genug Platz für Stadtbibliothek und Volkshochschule und zudem eine Backsteinhalle von 1929 als möglichen neuen Konzertsaal. „Dies wäre eine ideale Lösung, eine ganz, ganz große Chance für die Stadt“, jubelt laut SZ Bürgermeister Schmid, der als Wirtschaftsreferent auch für den Gasteig verantwortlich zeichnet. Auch Gasteig-Chef Max Wagner zeigt sich begeistert von dem Gelände mit „richtig urbanen Flair mit vielen kreativen Möglichkeiten“. Und gibt sich laut SZ großzügig gegenüber den so bezeichneten „Zwischenmietern“ auf dem Areal mit befristeten Mietverträgen: "Falls es ernst wird, werden wir aber mit allen Mietern reden, um herauszufinden, ob wir sie in unseren Interims-Gasteig nicht irgendwie integrieren könnten. Ich fände das besonders schön." Besagte Zwischenmieter hätten es sicher auch „besonders schön“ gefunden, wenn sie nicht erst aus der Tageszeitung erfahren müssten, dass hier Stadtspitze und Kulturfunktionäre in unschöner Eintracht mal eben ihre Existenzen aufs Spiel setzen. Zu dramatisch? Dann wäre ein genauerer Blick auf die Lebenswirklichkeit der Menschen auf dem Gelände angeraten, die dort oft seit Jahrzehnten (!) ihrer Arbeit nachgehen – denn das verbirgt sich in Wahrheit hinter dem hier gern genommenen Begriff „Zwischenmieter“. Das reicht von kleinen Gewerbebetrieben wie der Schreinerei, die seit über 20 Jahren auf dem Gelände ansässig ist, oder einer Autowerkstatt und einem Beschichtungsbetrieb, der erst kürzlich einen sechsstelligen Betrag in die Werkstatt investiert hat, bis zu zahlreichen Künstlern und Kreativen wie Fotografen, die teils auch seit über einem Jahrzehnt ihr Studio auf dem Areal haben, Grafikern, Designern oder Architekten. Mieter aus unterschiedlichsten Branchen und Berufen also mit Mietverträgen bis weit in die 2020er Jahre, die oft erhebliche Summen in ihre Räumlichkeiten investiert haben und derzeit auf dem Areal für eine volle Belegung aller von den Stadtwerken vermieteten Räumlichkeiten sorgen. Es gehört angesichts der Münchner Mietsituation wenig Phantasie dazu um zu verstehen, dass die nun aus heiterem Himmel kurzfristig drohende Übernahme des Geländes durch das Gasteig für diese Mieter eine existenzielle Bedrohung darstellt. Nicht von ungefähr weist die AZ auf die Kündigungszeit der Mietverträge von drei Monaten hin – man könnte sich dieser „Altlasten“ auf dem Gelände also rasch und bequem entledigen. Da sorgt auch das laut AZ von Gasteig-Chef Max Wagner geäußerte Versprechen, man wolle die Mieter kulturell genutzter Räume wie etwa Ateliers auf keinen Fall vertreiben, für wenig Beruhigung. Denn zum einen sieht man das in der Verwaltung der Stadtwerke wohl anders – eine erste Nachfrage lässt bei einem beschlossenen Gasteig-Einzug auf die kurzfristige Kündigung aller Mieter schließen. Und ob zum anderen den Kreativen unterschiedlichster Ausrichtung auf dem Gelände dann der „Bestandsschutz“ kultureller Nutzung zuerkannt würde, unterliegt wohl einer recht beliebigen Interpretation ihrer Tätigkeit. Abhängig von den bis Anfang August vorliegenden Machbarkeitsstudien der beauftragten Gutachter soll bereits Mitte September im Gasteig-Aufsichtsrat eine Entscheidung über das Stadtwerke-Areal beraten bzw. herbeigeführt werden. Da es bislang niemand seitens der Stadtspitze bzw. ihrer zuständigen Würdenträger für nötig befunden hat, mit den von dieser Entscheidung unmittelbar betroffenen Menschen zu sprechen, die auf dem Areal ihrer Arbeit nachgehen, seien die besagten Entscheidungsträger der Stadt München an einige einfache Sachverhalte erinnert: Die gewählten Vertreter der Münchner Bürger sind in erster Linie dem Wohl dieser Bürger und nicht den Befindlichkeiten und Bequemlichkeiten einer Kulturinstitution verpflichtet, die plötzlich für sich den „Charme“ eines Quartiers entdeckt, den die geschaffen haben, die dann gehen müssten. Die Vertreibung einer buchstäblich über Jahrzehnte gewachsenen Infrastruktur von Gewerbetreibenden und Kreativen aus planungs- und verwaltungstechnischen Opportunitätsgründen würde ein Musterbeispiel für eben die Bürgerferne darstellen, die politischen Entscheidern heute gerne unterstellt wird. Das leider völlig unverbindliche „Angebot“ einer möglichen „Integration“ jetziger Nutzer der Räumlichkeiten auf dem Areal in das neue Gasteig durch Herrn Wagner sollte umgehend in eine realistische und zumutbare Planung für längerfristige Bleibe-, Übergangs- oder Alternativlösungen für alle Mieter überführt werden. Aber aller Anfang ist bekanntlich das Gespräch mit den Betroffenen – und nicht die demonstrative Gleichgültigkeit einer Benachrichtigung durch die Presse. Soviel zur gerne behaupteten Bürgernähe.

Erhebung für den BA Sendling: 

Anschreiben:

Herrn Ernst Dill Bezirksausschuss Sendling München, den 14.10.2017 Sehr geehrter Herr Dill, in der besprochenen Abfrage der Mieterdaten auf dem SWM-Gelände Hans-Preißinger- Straße 8 haben wir in der Kürze der Zeit und mit unseren begrenzten Ressourcen Stand 13.10.2017 die Daten von 49 Mietverträgen bzw. Mietparteien erhalten. Bei den verbleibenden – laut SWM handelt es sich um insgesamt 69 Mietverträge – war dies aus Gründen der Erreichbarkeit, Datenschutzbedenken etc. bislang nicht möglich. Gerne bemühen wir uns aber weiter. Zu beachten ist: In den Mietverträgen sind teils mehrere Hauptmieter eingetragen, dazu kommen häufig Untermietverträge. So ergibt sich allein aus den 49 Mietverträgen, die wir bislang abfragen konnten, eine Gesamtzahl von 88 Haupt- und Untermietern, aufgeteilt auf die Bereiche Kunst & Kultur (53) und Handwerk & Gewerbe (35). Diese Aufteilung haben wir auch bei den Übersichten zu den vertretenen Branchen, den Nutzflächen, den Angestellten, freien Mitarbeitern und Schülern/Praktikanten beibehalten. Die Übersichten auch dieser noch unvollständigen Abfrage belegen eindrucksvoll die Zahl der von einem erzwungenen Auszug betroffenen Menschen: Insgesamt 539 Nutzer (Mieter, feste und freie Mitarbeiter und Schüler bzw. Praktikanten) würden dabei ihre berufliche Heimat verlieren (300 aus Kunst & Kultur, 239 aus Handwerk & Gewerbe). Selbst ohne Berücksichtigung der Schüler bzw. Praktikanten sind es laut diesen unvollständigen Daten noch insgesamt 401 Nutzer. Die von uns aufgrund einer ersten Schnellabfrage im Sommer dieses Jahres bisher genannten Nutzerzahlen (ca. 324) werden damit bereits bei diesem Zwischenstand deutlich übertroffen – dies gilt ohne Zweifel selbst angesichts mancher Ungenauigkeiten in den Datenrückläufen und entsprechend ihrer Auswertung. Die weiteren Daten, die Sie zu den einzelnen Mietverträgen bzw. Mietparteien angefragt hatten, entnehmen Sie bitte den bisher vorliegenden Rücklauf-Fragebogen, die wir Ihnen in Kopie übergeben. Wir müssen allerdings darauf hinweisen, dass wir Ihnen diese Unterlagen aus bekannten Datenschutzgründen ausschließlich für die interne Information des Bezirksausschusses Sendling überlassen können – eine Weitergabe an Dritte darf unter keinen Umständen erfolgen. Wir hoffen, dass wir Sie mit den bisher erhobenen Angaben bei Ihren internen Diskussionen unterstützen konnten. Aus gegebenem Anlass sei dazu aber noch einmal mit allem Nachdruck darauf hingewiesen: Trotz regelmäßig gegenteiliger Behauptungen seitens der Gasteig GmbH sind die derzeitigen Mieter des Kreativquartiers HP8 keine Zwischenmieter! Die Mieter auf dem SWM-Gelände Hans-Preißinger-Str. 8 haben dort in aller Regel gewerbliche Mietverträge ohne jede zeitliche Begrenzung, häufig mit vertraglichen Vereinbarungen zu Staffelmieten bis in die 2020er Jahre. Darauf basiert unstrittig die langfristige Zukunftsplanung und begründete Bleibeperspektive der Mieter. Im Kreativquartier HP8 liegt also keine Zwischennutzung welcher Art auch immer vor! Jeder Vergleich mit Zwischennutzungen wie etwa im Münchner Schlachthof mit von vornherein begrenzter Laufzeit ist folglich grob – wenn nicht bewusst - irreführend. Der gerne genommene Hinweis, die Mieter hätten gewusst, dass sie „irgendwann raus müssten“, ist nach inzwischen fast zwei Jahrzehnten ununterbrochener Vermietung offensichtlich substanzlos. Mit freundlichen Grüßen Mirco Taliercio Mitglied der gewählten Mietervertreter Kreativquartier HP8

Übersicht Abfrage Mieterdaten SWM-Gelände HP8 Stand: 13.10.2017

Übersicht Abfrage Mieterdaten SWM-Gelände Hans-Preißinger-Straße 8 Stand: 13.10.2017 HANDWERK & GEWERBE Daten zu 24 Mietverträgen vorliegend Mieter (Haupt- und Untermieter) 35 Branchen Schreiner, Maler, Bau, Gartenbau, Kfz/Fahrrad, Transport, Gebäudereinigung, Handel, Gastronomie Nutzfläche ca. Indoor: 3843 qm Outdoor: 515 qm (ohne Parkplätze) Angestellte 110 Freie Mitarbeiter 92 Schüler / Praktikanten 2 NUTZER GESAMT: 239

In der Tagespresse:

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Fernsehen

Capriccio Nov 2017

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Kommentar

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Der Konsens:



Süddeutsche Zeitung:
Stadtwerke-Areal Sendling:Weihnachtsfriede

14. Dezember 2017, 18:52 Uhr - Süddeutsche Zeitung

Die Quintessenz des Vorschlags: Wenn das Gelände mit Modulbauten stark nachverdichtet wird, ist es möglich, Philharmonie, Musikhochschule, Teile der Stadtbibliothek, die Musikbibliothek und die Volkshochschule auf dem Areal für die Zeit der Renovierung des Gasteigs unterzubringen und trotzdem die allermeisten bisherigen Mieter dort zu belassen. Dafür müsste man eine der kleineren bisherigen Hallen abreißen. An deren Stelle und auf den vorhandenen Freiflächen würden dann Containerbauten errichtet, in denen die Gasteig-Institutionen Platz fänden. 
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